Was ist Targettraining?
Der Hund lernt, mit einem Körperteil, also zum Beispiel mit der Nase, dem Kinn, der Pfote, der Schulter, der Hüfte, dem Po oder den Hinterpfoten, ein bestimmtes Ziel (Target) zu berühren.
Was bringt Targettraining?
Ich liebe es! Man kann Hunden mit Hilfe von Targets sehr schnell auch schwierige Übungen beibringen, zum Beispiel, eine bestimmte Station anzulaufen, um dort etwas zu tun. Es gibt unglaublich viele Einsatzmöglichkeiten.
Targettraining
- verbessert das Timing
- lässt den Hund schnell und effektiv lernen
- lässt sich gut in den Alltag einbauen
- bietet zahlreiche Aufbaumöglichkeiten für neue Übungen
- verbessert das Köpergefühl der Hunde
- ist für jeden Hund jeden Alters geeignet
- ist auch für Anfänger geeignet, weil man nichts "kaputtmachen" kann
- macht Riesenspaß!
Beispiel Nasentarget: Hier lernt der Hund, mit der Nase etwas zu berühren. Daraus kann man wunderbare Übungen entwickeln, etwa die Klebenase, bei der der Hund mit der Nase an der Hand klebt und so geführt werden kann. Ein "Bei mir" oder "Bei Fuß"-Signal lässt sich so wunderbar aufbauen.
Beim Kinntarget soll der Hund das Kinn auflegen. Das Kinntarget eignet sich wunderbar zur Kontrolle von Ohren und Zähnen, oder für Übungen wie das "Down", das flache Liegen mit abgelegtem Kopf.
Das Pfotentarget ist mehr als das klassische "Pfote geben". Es lässt sich ausbauen für die Pfotenpflege, das Krallenkürzen oder um einen verletzten Ballen zu untersuchen. Auf Entfernung kann der Hund außerdem zu statischen Gegenständen geschickt werden. Türen schließen oder Licht an und ausknipsen lassen sich so einüben.
Auch bei Unterscheidungsaufgaben kommt das Targettraining zum Einsatz: Soll der Hund beispielsweise einen Geruch anzeigen oder verschiedene Dinge zuordnen, kann er vorher lernen, den Gegenstand mit der Pfote oder der Nase zu berühren.
Was braucht man für das Targettraining?
Das kommt ganz darauf an, was man trainieren möchte! Für ein Handtouch (Hund berührt die Hand mit der Nase) braucht man nur die Hand und die Hundenase. Mit Clicker und Leckerlis geht es natürlich noch schneller. Als (Boden-)Targets kann alles Mögliche dienen: Küchenbretter, Bierdeckel, Flaschen, Blumenuntersetzer, CDs oder einfach kleine Klebezettel.
Wie funktioniert das Targettraining konkret?
Als erstes muss man sich überlegen, was für ein Target man nehmen möchte und womit der Hund es berühren soll. Also zum Beispiel: Der Hund soll mit der Nase später jeden beliebigen Gegenstand auf Kommando berühren.
- Schritt 1: Man nimmt einen beliebigen Gegenstand, beispielsweise einen Bierdeckel, und hält ihn dem Hund ca. 20 Zentimeter vor die Nase.
- Schritt 2: Sobald der Hund sich dem Gegenstand annähert und die Hundenase ihn berührt, klicken und belohnen. Gegenstand wieder außer Sicht nehmen und noch zweimal wiederholen.
- Schritt 3: Anderen Gegenstand nehmen und Schritt 2 dreimal wiederholen.
- Schritt 4: Unterschiedliche Gegenstände (Größe, Material, Körperteil) verwenden.
- Schritt 4: Erst jetzt das Signal (etwa "Touch!" oder "Nase") einführen.
- Schritt 5: Entfernung zum Gegenstand langsam ausbauen und später variieren.
Vorsicht: Wirklich dann klicken, wenn die Nase am Gegenstand ist. Wenn man zu spät klickt, lernt der Hund, NICHT an den Gegenstand zu gehen bzw. sich davon abzuwenden! Wenn der Hund sich gar nicht für den Gegenstand interessiert, kann man etwas Interessanteres verwenden, beispielsweise einen Futterbeutel, ein Stofftier oder einen Ball.