Wer im Urlaub mit Hund Erholung möchte, sollte ein paar Vorbereitungen treffen, damit alle gesund und munter wieder nach Hause fahren.
Reiseerkrankungen
Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose, Mykoplasmen, Hepatozoonose, Anaplasmose, Dirofilariose (Herzwurmerkrankung): Es gibt einige Urlaubsmitbringsel, die man seinem Hund lieber ersparen möchte. Denn einige dieser Erkrankungen sind nicht heilbar und können sehr schwer bis tödlich verlaufen. Die Leishmaniose etwa, deren Erreger durch die Sandmücken übertragen werden, ist eine Zoonose und auch für den Menschen gefährlich. Das Tückische ist, dass die Inkubationszeit sehr lange dauert und erste Symptome manchmal erst nach Jahren auftreten können.
Auch Herzwürmer sind auf dem Vormarsch. Stechmücken übertragen die Dirofilariose, die beim Hund zu Atemnot, Kurzatmigkeit, Gewichtsverlust bis hin zu Herzversagen führen kann. Eine Behandlung ist zwar möglich, der Erfolg aber vom Einzelfall abhängig und extrem kostspielig. Deshalb gilt für alle Reiseerkrankungen: Vorsorge ist besser als Heilung!
Prophylaxe und Impfungen
Die Reiseprophylaxe sollte frühzeitig vor Reiseantritt und je nach Urlaubsland mit dem Tierarzt besprochen werden. Einige Maßnahmen müssen bereits vor Reiseantritt begonnen werden und auch nach Wiederkehr weitergeführt werden, etwa die Herzwurmprophylaxe. Ein Spezialentwurmungsmittel gibt es beim Tierarzt.
Gegen einige Erkrankungen helfen Repellentien, also eine Mücken und Zecken abwehrende Stichprophylaxe. Hier stehen neben Spot-Ons, Tabletten und Halsbändern vom Tierarzt auch Öle wie Kokos- und Lavendelölmischungen zur Verfügung. Gegen einige Reiseerkrankungen gibt es wirksamen Impfschutz. Am besten stellen Sie den Hund mit dem Impfpass beim Tierarzt vor und besprechen, welche Maßnahmen sinnvoll und angemessen sind.
Tollwut: Lückenloser Schutz wichtig
Eine gültige Tollwut-Impfung müssen Sie auch bei Reisen innerhalb der EU nachweisen. Tollwut verläuft immer tödlich! Zwar gilt die Krankheit in Deutschland als besiegt, illegale Hundeimporte oder Welpenhandel erweisen sich jedoch zunehmend als Problem. Nur eine Schutzimpfung schützt einen Hund: Steht der Verdacht im Raum, dass ein ungeimpfter Hund Kontakt mit einem auffälligen Tier hatte oder zeigt er Symptome, die auf Tollwut hindeuten, kann der Amtstierarzt die sofortige Tötung anordnen. Besteht hingegen lückenloser Impfschutz, wird der Hund in Quarantäne beobachtet.
Was muss mit?
Neben der Gesundheitsvorsroge sollte man an eine gut ausgestattete Reiseapotheke denken. Und natürlich all das einpacken, das der Hund auch im Alltag benötigt.
Erste Hilfe - Reiseapotheke für den Hund
- Fieberthermometer
- Desinfektionsmittel
- Verbandszeug: Watte, sterile Binde, Klebeband
- Einmal-Handschuhe
- Einwegspritze
- Schere
- Pinzette
- Zeckenschutz und Zeckenhaken
- evtl. Mittel gegen Reisekrankheit / Übelkeit
- evtl. Maulkorb
Packliste für den Hund
- Futter und Kauartikel
- evtl. Diätfutter für Durchfallerkrankungen
- Wassernapf und Futternapf
- Trinkflasche für unterwegs
- Hundekotbeutel
- EU-Heimtierausweis/ Impfpass
- Kopie der Haftpflichtversicherung
- Decke/Körbchen/Box
- Spielsachen
- Handtuch, Bürste
Übrigens: Es empfiehlt sich, vor Abreise Tierärzte in der Nähe zu recherchieren und sich die Adressen aufzuschreiben. Im Notfall hat man dann alles parat und muss nicht erst anfangen zu suchen.
Viel Spaß und gute Erholung wünscht Weltstadt mit Hund - Hundeschule München ♥
Foto: Steffi Atze ♥
Dieser Beitrag enthält Tipps und Hinweise. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt keinen Tierarztbesuch oder eine veterinärmedizinische Beratung.