Vergiftung beim Hund: Welche Pflanzen und Lebensmittel sind giftig für Hunde?

Welche Lebensmittel sind giftig für Hunde?

Es gibt Lebensmittel, die ungesund sind, schädigend oder auch giftig sein können für Hunde.* Wie auch beim Menschen heißt es bei den meisten zunächst einmal: Die Dosis macht's! Andere hingegen wirken bereits in kleinen Mengen toxisch. Folgende Lebensmittel sind für Hunde tabu:

  • Alkohol
  • Avocado
  • Birkenzucker
  • Kakao
  • Kaffee (Koffein)
  • Knoblauch
  • Kohl
  • Milch
  • Nüsse (Walnuss, Macadamia)
  • Paprika
  • Rosinen (Oxalsäure)
  • Rohe Bohnen (Phasin)
  • Rohes Ei(klar)
  • Rohe Kartoffel
  • Rohe Aubergine
  • Rohes Schweinefleisch (Aujeszky‐Virus)
  • Rohes Wildschwein (Aujeszky‐Virus)
  • Tomaten
  • Trauben (Oxalsäure)
  • Schokolade (Theobromin)
  • Steinobst (Blausäure im Stein)
  • Süßstoff
  • Xylith / Xylitol
  • Zuckerfreie Kaugummis oder Bonbons
  • Zwiebeln

Achtung Laktose: Dürfen Hunde Milch und Käse essen?

Milch vertragen Hunde aufgrund der enthaltenen Laktose nicht besonders gut. In größeren Mengen kann sie zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Dasselbe gilt für Milchprodukte. Doch viele Hunde lieben Käse. Als Leckerchen zwischendurch kann man das ruhig mal geben, denn es gibt auch laktosefreie Käsesorten wie  Appenzeller, Cheddar, Emmentaler, Parmesan, Raclettekäse, Gouda oder Bergkäse.

 

Was gibt's zu essen? Nicht alle Leckereien sind für Hunde geeignet. Foto: Steffi Atze ♥
Was gibt's zu essen? Nicht alle Leckereien sind für Hunde geeignet. Foto: Steffi Atze ♥

Vergiftungsgefahren für den Hund im Haushalt

Nicht nur an Lebensmitteln, auch an Haushaltsreinigern, Dünger und Co. kann ein Hund sich vergiften. Hochgiftig wirken beispielsweise Schneckenkorn, Rattengift und andere Giftpräperate zur Schädlingsabwehr. Aber auch scheinbar harmlose Flüssigkeiten wie ein WC-Reiniger oder Waschmittel können zu Vergiftungen bei Haustieren führen. Dabei muss der Hund sie nicht einmal fressen. Bei ätzenden Substanzen reichen bereits Berührungen oder ein Anlecken, um zu Gesundheitsschäden zu führen. Gerade Welpen erkunden ihre Umwelt mit dem Maul. Sperren Sie deshalb alle möglichen Gefahrenquellen hundesicher weg.

 

Häufige Gefahrenquellen im Haushalt

  • Kabel
  • Reinigungsmittel, Putzmittel, Waschmittel
  • Rohrreiniger, Bleichmittel
  • Kosmetikprodukte, Haarfärbemittel
  • Benzin, Diesel
  • Frostschutzmittel, Lacke, Farben
  • Pflanzenschutzmittel, Dünger
  • Insektenvernichtungsmittel, Mäusegift, Rttengift, Schneckenkorn
  • Giftige Pflanzen
  • Zigarettenkippen / Nikotin / Tabak
  • Batterien / Batteriesäure
  • Drogen
  • Medikamente (Aspirin, Paracetamol)

Welche Pflanzen sind für Hunde giftig?

Hunde und gerade Welpen beknabbern gerne auch einmal Zimmer- oder Balkonpflanzen. Auch in freier Natur kommen Hunde immer wieder mit giftigen Pflanzen in Berührung. Vorsicht ist bei diesem Grünzeug geboten*:

  • Aaronstab
  • Adlerfarn
  • Alpenrose
  • Agave
  • Alpenveilchen
  • Amaryllis
  • Aralie
  • Avocado
  • Azalee
  • Bilsenkraut
  • Birkenfeige
  • Bogenhanf
  • Buchsbaum
  • Buntblatt
  • Christusdorn
  • Christrose
  • Chrysantheme
  • Clivie
  • Datura
  • Dieffenbachie
  • Drachenbaum
  • Eibe
  • Einblatt
  • Eisenhut
  • Efeu
  • Elefantenbaum
  • Engelstrompete
  • Fensterblatt
  • Feuerbohne
  • Ficus (alle Arten)
  • Fingerhut
  • Geissblatt
  • Geranie
  • Goldregen
  • Gummibaum
  • Granatapfel
  • Grünlilie  
  • Herbstzeitlose
  • Herkulesstaude
  • Holunder
  • Hortensie
  • Hundspetersilie
  • Hyazinthen
  • Jakobs-Kreuzkraut
  • Kakaobaum
  • Kirschlorbeer
  • Krokus
  • Maiglöckchen
  • Mohn
  • Nachtschatten
  • Narzissen
  • Oleander
  • Orchideen
  • Rhododendron
  • Riesen-Bärenklau (jeglichen Kontakt unbedingt vermeiden!)
  • Rittersporn
  • Safran
  • Schlafmohn
  • Schneeball
  • Seidelbast
  • Stechapfel
  • Thujen
  • Tollkirsche
  • Tulpen
  • Wacholder
  • Wasserfenchel
  • Weihnachtsstern
  • Wüstenrose
  • Wunderstrauch
  • Zaunrübe
  • Zeder

 


Vergiftung beim Hund: Symptome

Wie sich eine Vergiftung äußert und welche Symptome der Hund bei einer Vergiftung zeigt, hängt stark vom Gift ab sowie von der Konstitution des Hundes. Allgemein kann sich eine Vergiftung äußern durch:

  • plötzliche oder steigende Unruhe
  • Apathie und Teilnahmslosigkeit
  • Zittern, Krampfanfälle
  • Lähmungserscheinungen
  • starkes Hecheln
  • Schäumen, starkes Speicheln
  • Atembeschwerden, Schweratmigkeit, Atemstillstand
  • Fieber
  • Erbrechen, würgen
  • Durchfall
  • Orientierungslosigkeit
  • Kreislaufbeschwerden, Kreislaufzusammenbruch
  • Bewusstlosigkeit
  • Schock

Vergiftung beim Hund: Was tun?

Zu allererst: Woran hat der Hund sich vergiftet? Gibt es sichtbare Spuren wie Packungsreste, umgeworfene Behälter, Pflanzenreste? Sichern Sie diese Spuren und nehmen Sie sie mit zum Tierarzt oder in die Tierklinik, damit dort die richtige Therapiemaßnahme eingeleitet werden kann.

 

Sofortmaßnahme bei Vergiftung: Kohletabletten

 

Wenn Sie Ihren Hund in flagranti erwischen, können Sie mit der Gabe medizinischer Aktivkohletabletten einer nachhaltige Schädigung noch entgegenwirken. Danach sollten Sie den Hund einpacken und sofort mit ihm zum Tierazrt bzw. eine Tierklinik aufsuchen.

 

Vergiftung beim Hund: Jede Minute zählt


Wenn Sie nicht sicher sind, woran und wann Ihr Hund sich vergiftet hat, suchen Sie umgehend den Tierarzt oder die Klinik mit Ihrem Hund auf! Jetzt zählt unter Umständen jede Minute, um Ihren Hund noch zu retten oder vor schwerwiegenderen Schäden zu bewahren. Eine Begleitperson ist hilfreich; bitten Sie jemanden, Sie zu begleiten oder Ihnen beim Transport zu assistieren. Stellen Sie durch einen kurzen Anruf sicher, dass die Praxis besetzt ist und man unter Umständen vorbereitende Maßnahmen treffen kann!

Sichern Sie den Hund beim Transport durch Decken, damit er sich bei Krampfanfällen nicht verletzt und um die Körpertemperatur stabil zu halten.

Legen Sie den Hund auf die Seite, so dass Erbrochenes aus dem Maul laufen kann.

 

Hund zum Erbrechen bringen? Bloß nicht!

 

Bringen Sie Ihren Hund keinesfalls durch das Einflösen von Öl, Salzwasser oder Milch zum Erbrechen! Auch bringt es nichts, den Finger in den Hals zu stecken! Hat der Hund eine ätzende Substanz aufgenommen, ist Erbrechen ohnehin nicht herbeizuführen: Der Hund würde sich Maul und Speiseröhre erneut verätzen und womöglich noch größere Schäden davontragen.

Sicherer Schutz vor Vergiftungen beim Hund

Einen hundertprozentigen Schutz vor Vergiftungen beim Hund gibt es natürlich nie. Sie können aber dennoch das Risiko minimieren:

 

  1. Der sicherste Schutz vor Vergiftungen ist eine hundesichere Umgebung: Potentielle gefährliche Substanzen sollten für den Hund unzugänglich aufbewahrt werden.
  2. Draußen sollten Sie Ihren Hund stets im Auge haben.
  3. Außerdem sollten Sie einen guten Abruf von Futter, ein zuverlässiges Abbruchsignal und das "Aus"geben trainieren. 

*Hinweis: Das ist weder ein medizinischer Fachartikel, noch erhebt er Anspruch auf Vollständigkeit!

Inhaberin: Isabel Boergen ♥ Hundetrainerin

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