IBD beim Hund – Symptome, Ursachen und der mögliche Zusammenhang mit Giardien

Was IBD angeht, bin ich mittlerweile unfreiwillige Expertin :( Nicht nur hat mein eigener Hund diese chronische Darmentzündung, sondern auch viele Hunde, die ich im Training habe. Oftmals haben die Halterinnen und Halter eine wahre Tierarzt-Odyssee hinter sich, haben Ausschlussdiäten gemacht und alle möglichen Allergie-Tests. Hier erkläre ich, was IBD ist, wie man es erkennt und was man dagegen tun kann. 

Was ist IBD beim Hund?

IBD (Inflammatory Bowel Disease) ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die bei Hunden zunehmend diagnostiziert wird. Sie äußert sich durch anhaltende Magen-Darm-Probleme und kann für betroffene Hunde und ihre Halter sehr belastend sein. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, jedoch gibt es Hinweise darauf, dass neben genetischen Faktoren auch Umweltfaktoren und chronische Infektionen eine Rolle spielen könnten.

Symptome von IBD beim Hund

IBD beim Hund
Gebetshaltung beim Hund aufgrund von Bauchschmerzen

Die Symptome von IBD können vielfältig sein und hängen unter anderem davon ab, welcher Abschnitt des Magen-Darm-Trakts betroffen ist. Häufige Anzeichen sind:

  • Chronischer oder immer wiederkehrender Durchfall

  • Erbrechen

  • Blähungen und Bauchschmerzen ("Gebetshaltung")

  • Gewichtsverlust trotz normalem oder gesteigertem Appetit

  • Schlechtere Nährstoffaufnahme (mangelnde Fellqualität, Energielosigkeit)

  • Häufiger Kotabsatz mit wechselnder Konsistenz (der Kot wird immer dünner im Laufe des Spaziergangs)

  • Schleimüberzug über dem Kot (abgelöste Darmschleimhaut)

Ich habe festgestellt, dass Stress Schübe begünstigen kann. Gerade sensible Hunde betrifft das besonders stark und ich habe immer wieder entsprechende Wechselwirkungen beobachtet. 

IBD und Giardien - Gibt es einen Zusammenhang?

Eine Theorie, die in den letzten Jahren diskutiert wird, ist der mögliche Zusammenhang zwischen IBD und einer früheren oder chronischen Infektion mit Giardien. Giardien sind mikroskopisch kleine Darmparasiten, die bei Hunden zu Durchfall, Erbrechen und Verdauungsstörungen führen können. Während eine akute Giardien-Infektion oft erfolgreich behandelt werden kann, gibt es Hinweise darauf, dass eine langfristige Belastung mit diesen Parasiten das Immunsystem des Darms beeinflussen und eine chronische Entzündung begünstigen könnte.

IBD beim Hund: Diagnose und Behandlung

IBD ist eine komplexe Erkrankung, die nur von einem Tierarzt diagnostiziert werden kann. Eine ausführliche Anamnese, Ultraschalluntersuchung, Kotuntersuchungen (auch auf Parasiten wie Giardien), Bluttests und manchmal eine Biopsie des Darms sind nötig, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Die Behandlung umfasst häufig eine Kombination aus:

  • Speziellen Diäten zur Entlastung des Darms

  • Entzündungshemmenden Medikamenten

  • Probiotika zur Unterstützung der Darmflora

  • Langfristigem Management von eventuellen Futterunverträglichkeiten

Wenn Ihr beim Tierarzt einen Verdacht auf IBD äußert und Euch dieser nur mit großen Augen ansieht, sucht Euch bitte einen Spezialisten auf diesem Gebiet. Leider erlebe ich immer wieder, dass IBD erst nach Monaten oder Jahren erkannt wird. Ein immens großer und unnötiger Leidensdruck für Euch und Euren Hund. 

Uns könnt Gott sei Dank nach langer Suche geholfen werden. Bubu bekommt seit Jahren ein Antibiotikum in Mikrodosierung, das nebenwirkungsfrei sehr gut geholfen hat und immer noch hilft. Seitdem sind keine Schübe mehr aufgetreten und der chronische Durchfall ist komplett weg. 

Fazit

IBD ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die das Wohlbefinden eines Hundes erheblich beeinträchtigen kann. Man kann sie aufgrund der häufig auftretenden Schübe ein wenig mit Morbus Crohn beim Menschen vergleichen. Während der Zusammenhang mit Giardien noch nicht abschließend geklärt ist, könnte eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Darmparasiten möglicherweise helfen, das Risiko für chronische Entzündungen zu reduzieren. Wer Verdacht auf IBD bei seinem Hund hat, sollte nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um seinem Hund eine bestmögliche Lebensqualität ohne Dauerschmerz zu ermöglichen.

 

Wichtig: Dieser Beitrag ersetzt keine tierärztliche Beratung! Wenn dein Hund Symptome zeigt, sollte eine gründliche Untersuchung beim Tierarzt erfolgen, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie einzuleiten.

Inhaberin: Isabel Boergen ♥ Hundetrainerin

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