Immer wieder werden in München und Umgebung Giftköder, Wurststücke mit Glasscherben oder Rasierklingen ausgelegt. Zuletzt geschehen in Otterfing. Mehr als 35 Giftköder wurden dort gefunden, mehrere Hunde vergiftet. Nun soll es dem Täter an den Kragen gehen: Mit Mantrailer-Teams wird nach dem Hundehasser gesucht. Welch Ironie! Es könnten ausgerechnet Hunde sein, die den Hundehasser von Otterfing überführen. Mantrailing, zu deutsch Vermisstensuche, wird vornehmlich bei Rettungsdiensten und der Polizei eingesetzt, sowie als artgerechte Auslastung für jeden Hund.
Wie funktioniert Mantrailing?
Ganz einfach: Jeder Mensch verliert rund um die Uhr Körperzellen, die der Hund als Duftmoleküle in der Luft und am Boden riecht und als Spur verfolgen kann. Dazu benötigt man normalerweise einen Geruchsträger, also etwa ein Kleidungsstück mit dem Individualgeruch der gesuchten Person. Je unverfälschter dieser Geruchsträger, desto leichter fällt dem Hund die Suche.
Bleibt abzuwarten, ob die Spuren an den Fundorten ausreichen, um den Täter zu identifizieren.
Anti-Giftköder-Training
Leider gibt es wenig wirksame Maßnahmen, das Aufnehmen von Giftködern durch die Hunde zuverlässig zu verhindern. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es leider nicht. Was hilft, sind wachsame Hundebesitzer*innen und ein gut funktionierendes AUS-Signal. Auch kann man seinem Hund beibringen, nichts vom Boden aufzunehmen. Wie das geht, erfahren Sie zum Beispiel bei mir in der Hundeschule. :)
Münchner Merkur vom 24. Januar 2018