Die meisten Menschen lieben Hunde. Ich auch. Manche aber halt nicht. Das liegt nicht daran, dass diese Menschen doof sind, oder Hunde doof sind. Geschmäcker sind einfach verschieden. Das gilt es zu akzeptieren. Klar, Hunde können Menschen retten. Sie können Krebszellen erschnüffeln und Lawinenopfer finden. Sie können Verbrecher jagen und Vermisste aufspüren. Hunde machen aber auch Lärm. Sie können einem Angst machen und Dinge zerstören. Sie latschen über fremde Picknickdecken und klauen Kindern am Spielplatz ihr Förmchen. Kurzum: Hunde können unendlich nerven. Und weil das nun einmal so ist, sind Hundebesitzer angehalten, Rücksicht zu nehmen.
Mach weg, den Dreck!
Zunächst einmal wäre es toll, wenn alle Hundebesitzer sich an die (gesetzlichen) Regeln halten würden. Es ist keine Frage der Rücksichtnahme oder Höflichkeit, die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners aufzuheben und zu entsorgen. Man ist als Hundehalter gesetzlich dazu verpflichtet; bei Nichtbefolgung droht Bußgeld und außerdem Kacke am Schuh.
Nicht jeder findet es toll, von einem Hund begrüßt, berempelt oder angeleckt zu werden. Verständlich. Unverständlich ist vielmehr die Reaktion vieler Hundebesitzer: "Der tut doch nix!". ER VIELLEICHT NICHT, ABER ICH! möchte man schreien, aber der arme Hund kann ja nichts dafür. Manche Verhaltensweisen sind nicht nur nervig für Mitmenschen und Mithunde, sondern auch gefährlich. Autos, Jogger und Radfahrer jagen etwa.
Hund und Gesetz
Auch Hunde, die in fahrenden Autos auf dem Armaturenbrett herumhüpfen, sind eine Gefahr. Sie fachgerecht im Auto zu sichern, gehört ebenso zu den Pflichten des Hundehalters, wie dafür Sorge zu tragen, dass ein Hund nicht im Auto erfriert oder einen Hitzeschlag bekommt. In sehr vielen Bereichen des Lebens ist es keine Privatsache, wie man mit seinem Hund verfährt, sondern es ist gesetzlich geregelt. BGB, Straßenverkehrsordnung, Tierschutzgesetz, Tierschutz-Hundeverordnung, Naturschutzgesetz und Jagdbestimmungen - überall finden sich auch Paragraphen zum Hund, die man kennen muss. Eigentlich lustig, wie viele Hundehalter das gar nicht wissen.
Hundeführerschein
Deshalb ist es so wichtig, dass alle Hundehalter zumindest ein Basiswissen in Sachen Gesetze, Verhaltenskunde, Trainingsmethoden und Pflege nachweisen können. Leider ist der Hundeführerschein, der genau dafür sorgt, noch relativ unpopulär. Dabei kann er, wie Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, das Zusammenleben von Menschen mit Hund und ohne Hund nachhaltig entspannen. Was in München mit Hund alles erlaubt und verboten ist, finden Sie beispielsweise auf der Infoseite zur Hundeverordnung der Stadt München. Wer keinen Hundeführerschein machen möchte, der kann sich zumindest über die spannenden und hilfreichen Inhalte informieren, beispielsweise in dem Buch "Sachkunde für Hundehalter".
"Tut mir leid" tut nicht weh
Natürlich passieren auch mit bestens sozialisierten, friedlichen, gut erzogenen und freundlichen Hunden immer mal wieder unerfreuliche Situationen. Die sind aber halb so schlimm, wenn man sich einfach entschuldigt! So banal, und doch für viele anscheinend schwer umzusetzen.
"JA WAS!?! ES GIBT AUCH UNERZOGENE KINDER!" schrie mir einmal die Besitzerin eines Golden Retrievers nach, der meine damals zweijährige Tochter im Sandkasten besprang und umwarf. Eine solch unangemessene Reaktion der Besitzer ist es, die die meisten Menschen auf die Palme bringt, nicht ein Hund. Dabei kann es doch so einfach sein. Hund steht im Weg: Entschuldigung! Hund erschrickt sich und bellt einen Fremden an: Entschuldigung! Hund pinkelt Blumenrabatte an: Entschuldigung! Es ist doch nicht so schwer, kurz zu lächeln und sich zu entschuldigen.
Gehorsam = Freiheit
Letztendlich müssen alle Hunde und deren Halter am Ende ausbaden, was einige wenige verbocken. Leinenzwang, Maulkorbpflicht und Hundeverbote sind immer dann die Folge, wenn Menschen rücksichtlos sind. Jeder hat seinen Hund so zu erziehen, dass er weder andere Menschen noch andere Hunde belästigt oder gefährdet. Es wäre so schön, wenn sich jeder daran hielte! Dabei ist es ganz einfach: Ein gehorsamer Hund ist ein glücklicher Hund. Er kann vielmehr Freiheiten genießen, als einer, der weder Grenzen noch Kommandos kennt. Er kann ohne Leine, Maulkorb und Schimpftiraden seiner Wege gehen und macht anderen Menschen womöglich auch noch Freude.